Gastregion Utzenstorf
In der Kornkammer des Kantons Bern...
Mächtig streckt und dehnt sich eine fruchtbare Ebene am Unterlauf der Emme, ein einziger Fleckenteppich von ausgedehnten Getreide-, Raps- und Maisfeldern, von blühenden Kartoffeläckern und darin verstreut behäbige, vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Siedlungen. Utzenstorf verfügt über 4'213 Einwohner/-innen (Stand 31.12.2015), umfasst eine Gesamtfläche von 1'699 Hektaren (davon 452 Hektaren Wald) und gehört seit 1. Januar 2010 zum Verwaltungskreis Emmental. Eine harmonische Entwicklung bewahrte den ländlichen Charakter des Dorfbildes.
Der Blick rundum ist frei, im Süden der grossartige Kranz der Berner Gletscherriesen, vorgelagert die Voralpen und die bewaldeten Hügelzüge des Emmentals, im Osten die Wynigenberge, im Westen der solothurnische Bucheggberg mit dem Chasseral im Hintergrund und im Norden als Abschluss die Jurakette mit Weissenstein, Rötifluh und Hasenmatt. Utzenstorf liegt auf 476 m ü.M., 9 km südlich der Stadt Solothurn (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich in der flachen Schwemmlandebene der Emme, östlich des kanalisierten Flusslaufs, im Schweizer Mittelland. Die Fläche des 19.0 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des zentralen Berner Mittellandes. Die Emme bildet über mehrere Kilometer die Gemeindegrenze von Utzenstorf und bietet ein einzigartiges Naherholungsgebiet. Zahlreiche öffentliche Anlagen ermöglichen vielfältige Freizeit- und Sportaktivitäten.
Verkehr / Lage
Die Gemeinde ist verkehrsmässig recht gut erschlossen. Sie liegt an einer Verbindungsstrasse von Bätterkinden nach Burgdorf respektive nach Koppigen. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Bern-Zürich) befindet sich rund 7 km vom Ortskern entfernt (Ausfahrt Kirchberg BE). Mit dem öffentlichen Verkehr ist die Gemeinde via BLS per Bahn sowie Bus erreichbar. Die Nachbargemeinden von Utzenstorf sind Koppigen, Ersigen, Kirchberg, Aefligen, Bätterkinden, Wiler bei Utzenstorf und Zielebach.
Wirtschaft:
Utzenstorf war lange Zeit ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute bietet die Gemeinde rund 1800 Arbeitsplätze an. Mit 10 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft noch immer einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Mit über 100 kleinere und mittlere Unternehmen der Branchen Bau- und Transportgewerbe, Nahrungsmittelverarbeitung, Informatik, Elektroindustrie, Holzverarbeitung, Gartenbau, mechanische Werkstätten und Detailhandels- wie auch Gastronomiebetrieben deckt Utzenstorf fast lückenlos die Palette des täglichen Gebrauchs ab.
Sehenswürdigkeiten
Die reformierte Kirche Sankt Martin im Stil der Spätgotik stammt von 1522. An der Stelle mehrerer Vorgängerbauten wurde diese Kirche unter Einbezug einiger älterer Teile, darunter des Frontturms von 1457 neu erbaut. Sie birgt wertvolle Wappenscheiben aus der Zeit der Frührenaissance[4]. Das Pfarrhaus, in dem Jeremias Gotthelf seine Jugendzeit verbracht hatte, wurde 1727 errichtet. Im Ortskern sind zahlreiche charakteristische Bauernhäuser mit Walmdächern und Speicherbauten (teils noch strohgedeckt) aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. Am nördlichen Ortsrand steht das Schloss Landshut, das einzige Wasserschloss des Kantons Bern, in einem grossen Landschaftspark.
Schloss Landshut
Utzenstorfs frühere Geschichte lässt sich nicht von derjenigen unseres Schlosses Landshut trennen. Dieses diente nacheinander den Königen von Burgund, den Herzögen von Zähringen, den Grafen von Kiburg und schliesslich der bernischen Herrschaft als militärischen Stützpunkt. Während fast 300 Jahren - bis zum Einbruch der Franzosen - residierten hier die bernischen Landvögte.
Wussten Sie...
Das Gemeindegebiet von Utzenstorf kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zurückblicken. Auf den leichten Erhebungen von Bürglenhubel, Lindenrain und Bachtelenbrünnen wurden Speerspitzen und weitere Überreste aus der Jungsteinzeit gefunden. Aus der Bronzezeit stammt ein Hügelgrab mit reichen Grabbeigaben (darunter eine Gürtelkette). Nur wenige Einzelfunde lassen darauf schliessen, dass das Gebiet während der Römerzeit kaum besiedelt war.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits im Jahr 949 und 1009 unter dem Namen Uranestorfus. Später erschienen die Bezeichnungen Uzonsdorf (1182), Hucenstorff (1282), Uzzestorf (1314), Utzansdorf (1329), Utzenstorf (1345) und Utzistorf (1362). Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen Uzzo oder Uzzi zurück und bedeutet somit Dorf des Uzzo/Uzzi.
Seit seiner ersten Nennung war Utzenstorf der Mittelpunkt der gleichnamigen Grafschaft (comitatus Uranestorfus), die zum Königreich Hochburgund gehörte. Die Zähringer erbauten im 12. Jahrhundert wahrscheinlich an der Stelle eines burgundischen Vorgängerbaus eine neue Burg, die Burg Landshut. Diese ging später an ein kyburgisches Ministerialengeschlecht, das sich von Uzansdorf nannte. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Herrschaft Landshut mit Utzenstorf an verschiedene Gläubiger der Kyburger verpfändet.
1413 erwarb der Berner Rudolf von Ringoltingen diese Herrschaft, doch lag die hohe Gerichtsbarkeit fortan bei der bernischen Landvogtei Wangen. Mit dem Verkauf der Herrschaft Landshut im Jahr 1514 gelangte das Dorf unter direkte bernische Herrschaft. Das alte Herrschaftsgebiet wurde zur Landvogtei Landshut umgewandelt, welche neben Utzenstorf auch Bätterkinden, Wiler bei Utzenstorf und Zielebach umfasste. Als Sitz des Landvogtes diente das Schloss Landshut.
Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Utzenstorf während der Helvetik zum Distrikt Burgdorf und ab 1803 zum Oberamt Fraubrunnen, das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt.
Während des Zweiten Weltkrieges plante die Kantonsregierung den Bau des Schweizerischen Zentralflughafens Utzenstorf in der weiten Ebene südlich des Dorfes. Das Projekt scheiterte jedoch am Widerstand der Bevölkerung und wurde 1945 zugunsten des Flughafens Zürich aufgegeben.
Mehr Infos und Wissenswertes über die Gemeinde Utzenstorf erhalten Sie unter www.utzenstorf.ch oder auf www.wikipedia.org.